Von Heinz Warnecke
Wer durch den Stapeler Ortsteil Süderstapel fahrt, dem wird sicherlich ein Bauernhaus im Ortszentrum auffallen: das Ohlsenhaus mit seinem prächtigen Fachwerkgiebel. Vor dem Gebäude hängt in einem gegabelten Eichenstamm die Bauernglocke aus dem Jahr 1874, die bei Sturmfluten oder Feuer die Dorfbewohner alarmierte. Woher stammt die Bezeichnung „Ohlsenhaus“? Hieß dieser Bauernhof immer schon so?
Das Haus wurde ca. 1705 erbaut. Die Reihe der Eigentümer lässt sich bis Anfang des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Damals lebte die Familie Eggers über Generationen in dem Haus. Ab ca. 1860 ging der Besitz dann auf die Familie Hansen über. Erst 1933 heirateten Catharine Margarethe Hansen und Barthold Ohlsen und der heute gebräuchliche Name „Ohlsenhaus“ bürgerte sich ein.
Nach 2000 war die Landwirtschaft auf dem Hof Ohlsen schon lange eingestellt. Der letzte Bewohner Jürgen Hansen-Ohlsen war im Februar 2004 verstorben. Danach übernahm die Gemeinde Süderstapel das Wahrzeichen des Dorfes und baute es mit öffentlicher Förderung zum Dorfgemeinschaftshaus um. Jetzt entfalteten sich zahlreiche Aktivitäten im Haus. Rock-Konzerte, Lesungen, Gildefeste, Erntedank, Apfeltage, Adventsfeiern und Trauungen füllten die Räume mit Leben. Die einzigartige Atmosphäre der historischen Lohdiele begeisterte immer wieder die Besucher und speziell die eingeladenen Künstler.